Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI)

PM: UNSERE Trauer um Magdeburg darf nicht rassistisch und politisch missbraucht werden

BZI: UNSERE Trauer um Magdeburg darf nicht rassistisch und politisch missbraucht werden

Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat uns zutiefst erschüttert. Dieser Moment des Schmerzes und der Trauer sollte Raum für Reflexion, Solidarität und Mitgefühl bieten. Doch anstatt innezuhalten, sehen wir den erneuten Versuch, eine Tragödie für politische Zwecke zu instrumentalisieren. Heute plant die AfD eine Großdemonstration mit führender Parteivertretung in Magdeburg. Der tragische Anschlag wird missbraucht, um Hass, Spaltung und Radikalisierung zu fördern. Das ist ein unerträglicher Schlag ins Gesicht aller Opfer und ihrer Angehörigen. Das ist nicht nur pietätlos, sondern ein direkter Angriff auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Rassistische Narrative als Werkzeug der Spaltung

In Deutschland, einem Land mit über 60 Jahren Zuwanderungsgeschichte, werden Unterschiede immer wieder dazu genutzt, Spaltung zu fördern. Oft bedienen sich Medien und politische Akteure gezielt rassistischer Framings, um vermeintliche „wir“ und „die“ zu schaffen. Die Realität jedoch zeigt, dass Extremismus – ob religiös, politisch oder ideologisch motiviert – keine Herkunft, Religion oder Hautfarbe kennt. Die Instrumentalisierung des Magdeburger Anschlags, um solche Narrative zu stützen, ist nicht nur falsch, sondern gefährlich. Sie verschärft gesellschaftliche Spannungen und leistet der Radikalisierung Vorschub.

Der Täter des Anschlags in Magdeburg passt in kein typisches Raster. Diese Tatsache entlarvt die Absurdität von Stereotypen und Vorurteilen, die so oft zur Diskriminierung herangezogen werden. Verrückt bleibt verrückt, und Extremismus bleibt tödlich – unabhängig von der ethnischen oder sozialen Herkunft.

„Es ist unsere Aufgabe, die wahren Ursachen von Extremismus zu bekämpfen, anstatt Spaltungsrhetorik zuzulassen,“ resümiert Didem Karabulut, Vorsitzende des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrats (BZI) und fügt hinzu:

„Umso unerträglicher ist es, dass in unserem Land Trauernden aus unseren Communities ihre Trauer abgesprochen wird, während gleichzeitig Extremisten versuchen, diese Trauer für ihre Hetze zu nutzen. Die Menschen in Magdeburg benötigen Zeit und Raum, um die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten. Parallel dazu müssen wir den gesellschaftlichen Diskurs wieder auf Solidarität und Zusammenhalt lenken. Politische Hetze und rassistische Demonstrationen, wie sie von einigen Gruppen angekündigt wurden, sind eine bewusste Provokation und ein Affront gegen die Opfer und ihre Angehörigen. Diese Entwicklungen machen uns Sorgen.“

Die Ereignisse in Magdeburg unterstreichen, dass unsere Demokratie entschlossenen Schutz braucht. Gesellschaftliche Solidarität ist dabei kein optionales Ziel, sondern eine dringende Notwendigkeit. Trauer ist universell – sie gehört uns allen und darf nicht politisch missbraucht werden.

Der Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI) ist der Bundesverband der kommunalen Integrations-& Migrations- Ausländerbeiräte und ihrer Landesdachorganisationen.