
Veröffentlichung der SVR Begleitstudie: Jung und vielfältig, aber noch nicht politisch beteiligt?
Am 14.03.2025, am Tag der Abschlussfeier Starke Stimmen für die Zukunft unseres Projekts YoungUP!, wurde die Begleitstudie des wissenschaftlichen Stabs des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) “Jung und vielfältig, aber noch nicht politisch beteiligt? Wege zu mehr Partizipation für junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte” veröffentlicht. Die Studie wurde von Dr. Nora Storz vorgestellt und analysiert die politischen Beteiligungsbarrieren junger Menschen mit eigener/familiärer Migrations- oder Fluchterfahrung in Deutschland.
Geringere politische Partizipation – woran liegt es?
Die quantitativen Daten des aktuellen SVR-Integrationsbarometers 2024 zeigen ein klares Bild: Junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte engagieren sich deutlich seltener politisch als ihre Altersgenossen ohne eigene/familiäre Migrations- oder Fluchterfahrung. Während nur 11 % der migrantisch wahrgenommenen Jugendlichen politisch aktiv sind, liegt der Anteil in der Vergleichsgruppe bei 40 %.
Doch warum ist das so? Die qualitative Untersuchung des SVR-Stabs zeigt, dass insbesondere drei zentrale Hürden politische Teilhabe erschweren:
➡️ Fehlende Zugänge zur Politik
➡️ Diskriminierungserfahrungen
➡️ Geringe Repräsentation der eigenen Gruppe in politischen Strukturen
Was braucht es für mehr Teilhabe?
Um diese Barrieren zu überwinden, braucht es gezielte Maßnahmen zur Förderung politischer Partizipation. Die Studie nennt insbesondere drei Handlungsfelder:
💡 Politische Bildungsarbeit in Schulen und außerhalb des Klassenzimmers
💡 Mehr Vorbilder in der Politik, die jungen Menschen zeigen, dass politische Beteiligung möglich ist
💡 Stärkere Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit, um systematische Hürden abzubauen
Studienveröffentlichung und Podiumsdiskussion
Die Veröffentlichung der Studie fand im Beisein der Teilnehmenden des Projekts, der Vertreter*innen des Vorstandes des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrates, der Vertreter*innen des Arbeitsstabes der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus sowie Vertreter*innen der Zivilgesellschaft statt.
Im Anschluss wurden die Studienergebnisse in einer spannenden Podiumsdiskussion vertieft. Gemeinsam mit Dr. Jan Schneider vom wissenschaftlichen Stab des SVR und Laura Kolland, Leitung des Referats Partizipation in der Einwanderungsgesellschaft im Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und zugleich der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus, diskutierten die Teilnehmenden:
🔹 Peter Cellestino Kraus
🔹 Yvonne Bödler
🔹 Mathusha Parameswaran
🔹 Ellora Sharma
🔹 Ingrid-Matano Kress
🔹 Taban Abas
🔹 Kim Okwanga
🔹 Salwa Zaian
Die Diskussion machte noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, strukturelle Barrieren abzubauen und jungen migrantisch wahrgenommenen Menschen mehr politische Mitgestaltung zu ermöglichen.
Die Studie zeigt: Politische Partizipation ist kein Selbstläufer – sie muss gezielt gefördert werden. Jetzt liegt es an Politik, Gesellschaft und Bildungseinrichtungen, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um jungen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte mehr Teilhabe zu ermöglichen.
Am Tag der Veröffentlichung war auch die Presse anwesend. Sowohl das MIGazin als auch der Informationsdienst Wissenschaft (idw) haben Artikel zur Studie veröffentlicht und die zentrale Bedeutung des Themas hervorgehoben.
Die vollständige Studie bietet wichtige Impulse für Politik, Bildung und Zivilgesellschaft – denn junge, vielfältige Stimmen müssen endlich stärker gehört und eingebunden werden!
Die vollständige Studie kann unter diesem Link gelesen werden: https://www.svr-migration.de/publikation/jung-und-vielfaeltig-aber-noch-nicht-politisch-beteiligt/



Hier das Erklärvideo des SVR: