Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI)

PM: Anschlag in Mannheim / Für Gemeinschaft und Vielfalt

Anschlag in Mannheim: BZI fordert mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt und weniger Populismus und Polarisierung für eine vielfältige und friedliche Gemeinschaft
Wir leben in einem Land, in dem erst vor Kurzem das 75-jährige Bestehen des Grundgesetzes und 35 Jahre Mauerfall gefeiert wurde. Die Grundlage unseres Landes und unserer Gesellschaft ist eine Demokratie in der alle von uns sowohl Freiheiten als auch Rechte und Pflichten haben. Sie gewährt uns unter anderem Vielfalt und Religionsfreiheit. Sie fordert von uns, dass wir uns alle dafür einsetzen sie zu wahren, zu schützen und miteinander und füreinander zu leben; dass wir uns für sie stark machen, ungeachtet unserer kulturellen Bildung, Prägung und politischer Meinung oder Parteizugehörigkeit. Hierzu bedarf es Toleranz, Respekt und der Achtung aller Mitmenschen in diesem Land genauso wie auch seiner der Obrigkeit, seinen Gesetzen und seiner Kultur. Hierzu verpflichtet uns nicht zuletzt die Vielfalt unserer Gesellschaft; damit diese Freiheiten und Vorteile erhalten bleiben.
Der Vorfall in Mannheim ist ein zu verurteilendes Negativbeispiel und Ergebnis des Versagens in den oben genannten Punkten!  Ein Versagen unserer Politik, unserer Religionen, unserer Kulturen, unserer Gesellschaft und eines jeden Einzelnen. Doch Mannheim ist kein Einzelfall in der Bundesrepublik!
Rassismus, Fundamentalismus und Extremismus jeglicher Art führen nur zu Hass, Verachtung und Gewalt. Die hasserfüllten Rufe der Rassisten nach einer homogenen Kultur, der Fundamentalisten nach einem Kalifat aufrufen, und der Extremisten, die gewaltsam gegen einzelne Kulturen, Einrichtungen und den Staat und seine Staatsdiener agieren, der Politiker, die sich populistisch positionieren und polarisieren: sie sind Elemente, die unsere Gesellschaft, verunsichern, verängstigen, destabilisieren und spalten wollen.

Sie gehören nicht zu unserer Gesellschaft, nicht zu unserer Demokratie, nicht zu den Werten, Vorstellungen und Zielen, die über Jahrhunderte mühsam aufgebaut wurden, und bereits viel Blutvergießen, Menschenleid und Schmerz in der Geschichte dieses Landes gefordert haben. International eine einzigartige und kostbare Grundlage mit vielen Vorteilen und Freiheiten, aber auch Pflichten, die uns bereits über 70 Jahre Frieden geschenkt hat.

Wir sind sehr besorgt über die zunehmende Polarisierung unserer Gesellschaft und die zunehmende Verbreitung rassistischer, fundamentalistischer und extremistischer Ideologien. Wir verurteilen jegliche daraus resultierende Art von Hass und Gewalt auf das Schärfste. Der verstorbene Polizist und die verletzen und traumatisierten Menschen in Mannheim sind die tragischen Opfer dieser Entwicklung. Unsere Trauer und unser Mitgefühl gelten Ihnen und ihren Angehörigen.

In Momenten wie diesen, ist es wichtiger denn je, dass wir als Gesellschaft, aber auch als Politiker*innen miteinander und füreinander als Gemeinschaft zusammenstehen. Es ist unabdingbar, dass wir uns, unser Land, unser Grundgesetz, unsere Demokratie und unsere Vielseitigkeit unterstützen, und uns ungeachtet der aktuellen Situation für ein friedliches und glückliches Zusammenleben einsetzen.

Der Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat, im Namen des ad int. Vorsitzenden Werner Ruprecht und des gesamten Vorstands, ruft dazu auf, dass wir ein gemeinsames Zeichen gegen Hass und Gewalt setzen, indem wir uns für eine Gesellschaft einsetzen, die sich nicht polarisieren und so missbrauchen lässt; eine Gesellschaft, die für Toleranz und Respekt und ein friedliches Zusammenleben steht. Hierfür benötigen wir eine Politik, die ebenfalls lösungsorientiert handelt und nicht populistisch spaltet und polarisiert, die unsere Kultur und Gesellschaft und unsere Zukunft gestaltet, die begründet ist im Erhalt der Demokratie und geprägt ist von Vielfalt und Menschlichkeit.

 

Der Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI) ist der Bundesverband der kommunalen Integrations-/Ausländerbeiräte und arbeitet seit 25 Jahren politisch neutral, religionen-, ethnien-, und parteiübergreifend.