Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI)

Stellungnahme: Migrant*innen sind in der Coronakrise mehrfach benachteiligt

Tag der Arbeit – Migrant*innen sind in der Coronakrise mehrfach benachteiligt- Wir rufen die Bundesregierung zur Solidarität auf!

Der Vorsitzende des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI), erklärt zum 1. Mai, Tag der Arbeit:

„Migrant*innen sind von der Coronakrise im besonderen Maße betroffen und benötigen deshalb Hilfe und Solidarität. Ein erheblicher Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund arbeitet für gewöhnlich nicht in den Berufen, die sich fürs Homeoffice eignen, sondern häufiger in der Dienstleistungsbranche und Gastronomie. Diese sind momentan besonders von der Krise betroffen. Damit zusammenhängend erwarten sie weitere Probleme: Zum Beispiel können Migrant*innen ohne festen Aufenthaltsstatus oder die, die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, nicht ohne weiteres Sozialhilfe in Anspruch nehmen. Denn hierdurch könnten sie ihren Aufenthaltsstatus gefährden.

Ausländische Studierende, die zusätzlich zum Studium im Dienstleistungssektor tätig sind und sich somit ihr Einkommen aufbessern, weil sie keine Sozialhilfe in Anspruch nehmen dürfen, sind nun auch in Not. Darunter kann die Internationalisierung unseres Hochschulsystems nachhaltig leiden.

Deshalb bitten wir als BZI die Bundesregierung darum, diese Gruppen ins Visier zu nehmen. So sollte für die nächsten 12 Monate ein Sozialhilfebezug wegen Corona kein Grund für den Verlust der Aufenthaltserlaubnis sein. Außerdem wünschen wir uns, dass die Bundesregierung ausländischen Studierenden eine Unterstützung in Form von 500€/Monat im nächsten halben Jahr zur Verfügung zu stellt. Das stärkt unsere gesellschaftliche Solidarität und den Zusammenhalt- ganz im Sinne des 1. Mai!“