Vor-Ort-Termin: Start der Internationalen Wochen gegen Rassismus | BZI-Vorsitzender Memet Kilic: „Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind sowohl Ausdruck und Mahnmal des anhaltenden Rassismus in Deutschland als auch Katalysator für dessen gesamtgesellschaftliche Bekämpfung.“
Am heutigen Montag, den 20. März 2023 beginnen die Internationalen Wochen gegen Rassismus (IWgR); die offizielle Eröffnung in Deutschland findet mit einer Auftaktveranstaltung im Schloss Schwerin statt, an der der Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI) mit einem Kurzfilm zur Kontinuität rechter Gewalt seit der Wiedervereinigung teilnimmt. Screenings finden an der Außenfassade des Mecklenburgischen Staatstheaters sowie in im Schloss Schwerin statt. Ermöglicht wird die Projektion durch die Schirmfrau der diesjährigen IWgR, Reem Alabali-Radovan, Staatsministerin beim Bundeskanzler, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus.
Memet Kilic, Vorsitzender des BZI, sagt anlässlich der IWgR: „Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind sowohl Ausdruck und Mahnmal des anhaltenden Rassismus in Deutschland als auch Katalysator für dessen gesamtgesellschaftliche Bekämpfung. Die zahlreichen Aktivitäten im Rahmen der Projektwochen verdeutlichen, dass Alltagsrassismus, struktureller Rassismus und rassistische Gewalt das Leben vieler Menschen im Land bestimmen. Andererseits schaffen sie Räume für die Entstehung von antirassistischen Netzwerken und den Austausch zu notwendigen Strategien, um Rassismus zu bekämpfen.
Kilic erachtet hierbei besonders zwei Ansätze als zentral: Erstens müsse die Politik die Erkenntnisse zur weiten und gravierenden Verbreitung von Rassismus, die u.a. im Lagebericht der Bundesregierung zu Rassismus dargelegt wurden, als Handlungsauftrag verstehen und die darin beschrieben Maßnahmen zügig, umfänglich und nachhaltig ins Leben rufen. „Zweitens obliegt Antirassismus-Arbeit uns allen, d.h. Demokratinnen und Demokraten in diesem Land. Deshalb müssen wir alle aktiv werden“, sagt der BZI-Vorsitzende, und fügt hinzu: „Wir müssen mehr tun, um das öffentliche Bewusstsein für die Prävalenz und die Gefahr, die von Rassismus ausgeht, zu schärfen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen“.
Mit der Lichtprojektion zum Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassismus leiste der BZI diesbezüglich einen kleinen Beitrag, indem die Kontinuität rechter Gewalt im öffentlichen Raum dargestellt und deren Verfestigung im kollektiven Gedächtnis gefördert wird, so Kilic.
Die Partnerschaft Demokratie Schwerin, die an der Realisierung der Lichtprojektion mitwirkt, äußert sich anlässlich des Starts der IWgR wie folgt: „Solidarisieren! Informieren! Positionieren! Reflektieren! Erinnern! Raus aus der Komfortzone, raus aus der Gleichgültigkeit – es geht um unsere wehrhafte Demokratie, um eine gerechte Gesellschaft, um eine gemeinsame Zukunft. Mehrstimmigkeit macht uns aus, Vielfalt macht uns reicher. Schwerin gegen Rassismus!“
Die Projektion ist von 19:00 bis circa 22:00 am Mecklenburgischen Staatstheater, Alter Garten 2, 19055 Schwerin, zu sehen.