Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI)

Bundesweite Lichtinstallationen: “Rassistische Gewalt im Kontinuum zur Erinnerung aller machen“

Hoyerswerda (1991), Rostock (1992), Mölln (1992), Solingen (1993)  – das sind mehr als Städtenamen in der Geschichte Deutschlands, sie stehen als mahnende Schauplätze von rassistischer und rechtsextremer Gewalt gegen das vermeintlich „Fremde“ –  gefolgt von weiteren Opfern des NSU, in Halle, in Hanau und noch vielen anderen Städten. Maßloser Hass und Hetze gegen Ehrenamtliche in den sozialen Netzwerken, auf der Straße und in der Öffentlichkeit ist und bleibt gefährlich! Rassismus fängt nicht erst bei manifestierten, rechtsextremen Gesinnungen oder gar Anschlägen an, sondern zeigt sich bereits im alltäglichen Handeln.

Die Erinnerung an diese rassistischen Episoden unserer Geschichte muss zur Erinnerung aller werden. Denn nur so können wir eine inklusive Erinnerungskultur vorantreiben, die einer wehrhaften Demokratie heute und in Zukunft Rechnung trägt. Anlässlich der 30. Jahrestage des rassistischen Pogroms in Rostock-Lichtenhagen und des rassistischen Brandanschlags in Mölln weisen wir auf die Kontinuität der Gewalt nach dem Mauerfall im Jahr 1990 hin. Mit bundesweiten Lichtprojektionen schaffen wir Sichtbarkeit für die Kontinuität rechter Gewalt seit dem Mauerfall und kämpfen für ein würdiges Gedenken.

 

Video-Lichtinstallationen

Die Video-Lichtinstallationen zeigen das Kontinuum rassistischer Gewalt in einem künstlerisch umgesetzten Kurzfilm von circa 5 Minuten. Die animierte Illustration umfasst sowohl einen Überblick rechter Gewalttaten seit der Wiedervereinigung als auch die Darstellung einiger dieser Taten im Detail. Zudem formuliert er Forderungen an Gesellschaft und Politik, die als Resultat eines gemeinsamen Erinnerns zu einer diskriminierungsfreien Gesellschaft beitragen können. Die Projektionen sollen als vorübergehende Gedenkstätte dienen und einen kollektiven Moment schaffen, der zum Innehalten und Erinnern aufruft.

An folgenden Standorten werden am 17. November 2022 die Video-Lichtinstallationen gezeigt:

Berlin: Lichtprojektion an der BeLapoBi, Hardenbergstr. 22-24 und an verschiedenen Häuserfassaden zwischen dem Kottbusser Damm und dem Hermannplatz in Kreuzberg von 19:00 bis 23:00 Uhr.

Bremen: Lichtprojektion am Theater Bremen ab 19:00 Uhr.

Dresden: Lichtprojektion am Staatsschauspiel Dresden ab 19:00 Uhr.

Augsburg: Lichtprojektion an der Fassade Bahnhofstraße 2 ab 19:00 Uhr.

Mannheim: Lichtprojektion am Rathaus Mannheim ab 19:00 Uhr.

 

Unsere Forderungen

  • Strukturellen Rassismus konequent zu bekämpfen
  • Antirassistische Bildungsarbeit zu fördern
  • Unterstützungsangebote für und Stärkung der Rechte von Angehörigen und Betroffenen
  • Einen nationalen Gedenktag für die Opfer rassistischer Gewalt
  • Die lückenlose Aufklärung und Aufarbeitung rechter Gewalttaten
  • Die konsequente strafrechtliche Verfolgung der Täter*innen

Rassistische Gewalt zu #ErinnerungALLERmachen!

 

Für die Durchführung vor Ort danken wir dem Integrationsbeirat Augsburg, dem Bremer Rat für Integration (BRI), dem Integrations- und Ausländerbeirat der Landeshauptstadt Dresden, dem Landesverband der kommunalen Migrantenvertretung Baden-Württemberg (LAKA), dem Migrationsbeirat Mannheim.

 

Das Projekt #ErinnerungALLERmachen wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung (SenJustVA) und die Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) sowie durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE). Mehr Informationen zum Projekt #ErinnerungALLERmachen

ErinnerungALLER